Auszug der Eröffnungsrede

"Ori Jauch hat, inspiriert von den Fragebögen Max Frischs, eigene Fragebögen entworfen und mit fotografischen Sequenzen kombiniert. In komplexen Konflikten mit sich selbst stehend, formuliert er einen Schwall an Fragen, in der Hoffnung, jede Frage möge gleich auch ihre Antwort beinhalten. Das alles ist eine Spiegelung von Welt und künstlerischem Selbst, Ratio und Emotio und ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, denn jedes Kunstwerk bedeutet eine Reflexion dessen, was Welt ist, und jede ästhetische Arbeit gibt etwas von ihrem/ihrer Urheber*in wieder. Aber was einfach scheint, erweist sich als vielschichtig. Ori Jauch führt uns von der Selbstanalyse auf eine allgemein gesellschaftliche Ebene."

— Katalogeinführung und Eröffnungsrede zur Ausstellung AIR BERLIN von Christoph Tannert.

Auszug der Katalogeinführung

Das Kollektiv wirft die Frage auf, ob wir es uns nicht vielleicht allzu leichtmachen, alles in die Ecke des Tragischen zu stellen. Subtil, ironisch und spielerisch wird sich der aktuellen Tristesse und des allgegenwärtigen Pessimismus entgegengestellt, geradezu kokettiert. Die Intention ist keineswegs belehrend oder gar anklagend. Indem sich am Kunstgriff der Nüchternheit bedient wird, soll ein Bewusstsein geschafft werden, dass gesellschaftliche und individuelle Transformationen unabdingbarer Teil des Daseins sind und demnach alles einem immerwährenden Wandel unterlegen ist. Vielleicht können wir dies als eine Einladung verstehen es den Künstler:innen der Ausstellung AIR BERLIN gleichzutun: den Blickwinkel auf unsere neue Realität ändern, Widersprüchlichkeiten und Veränderungen annehmen, um dem Davor, Jetzt & Danach anders entgegenzutreten.

— Auszug aus der Katalogeinführung »Das Davor, das Jetzt, das Danach« von Leonie Mangold